Vianova eG

Bildnachweis: AStA TH-Bingen, abgebildete Personen (v.l.n.r): David Vincent Wieters, Klaus Grieger, Felix Sokoll (Original bearbeitet)

Elektrische Landpartie

Die Mobilitätswende hat zwei grundlegende Herausforderungen: Die meist hohen Anschaffungskosten von E-Autos und die fehlende Ladeinfrastruktur. Deutschlandweit haben sich nun Energiegenossenschaften zusammengeschlossen, um das Thema Elektromobilität gemeinsam nach vorne zu bringen. Die neue Vianova eG bündelt diese diese Aktivitäten unter einem Dach.

Gemeinsame Ziele

„Wir wollen die nachhaltige Mobilität in Gemeinschaft mit innovativen Lösungen voranbringen“, sagt Klaus Grieger, Technikvorstand der Vianova eG.

Gerade im ländlichen Raum ist die Autoquote sehr hoch, da es fast keine Alternative zum motorisierten Individualverkehr gibt. Eine Verkehrswende kann aber nur gelingen, wenn Menschen ihr Verhalten verändern, weg von der individuellen Mobilität hin zu gemeinschaftlichen Konzepten. Gerade Zweitwagen stehen einen großen Teil ihrer Zeit in Carports, Garagen und im öffentlichen Raum.

Doch ein gemeinschaftliches Auto erfordert ein Umdenken beim Nutzer. Er soll das Auto weniger als mobiles Wohnzimmer oder erweiterten Stauraum betrachten. Durch Carsharing steht verstärkt die reine Mobilität im Vordergrund. Deshalb bietet die Vianova auch eine umfassende Bildungs- und Vermittlungsarbeit an. Um jedoch genügend Akzeptanz zu erzielen, ist die Möglichkeit zur Mitgestaltung wichtig. Die genossenschaftliche Rechtsform ermöglicht eine umfangreiche Beteiligung. Ein entscheidender Faktor, denn die Dachgenossenschaft hat ambitionierte Ziele: 400 bis 600 Elektroautos sollen in den kommenden drei Jahren angeschafft werden.

Prinzip Baukasten

Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Menschen vor Ort wie auch die Energiegenossenschaften und ihre Mitglieder vom genossenschaftlichen E-Carsharing begeistert werden. Im Zentrum stehen dabei bedarfsgerechte, leicht umsetzbare Konzepte. Einfache Konzepte sind für viele Energiegenossenschaften wichtig, da der Schritt vom Betreiber einer Solarstromanlage hin zum Anbieter eines E-Carsharings groß ist. Ein Beispiel für ein leicht umsetzbares und erfolgversprechendes Konzept ist das genossenschaftliche Nachbarschaftsauto. Dabei teilen sich Haushalte einer Nachbarschaft ein Elektroauto und ersetzen so ihre Zweit- und Drittwagen.

Die Vianova unterstützt das E-Carsharing vor Ort mit verschiedenen Dienstleistungen. Die Mitglieder können aus dem Angebot auswählen. So können etwa die Anschaffungskosten für Fahrzeuge in der Gruppe geteilt werden. Und wenn nicht nur die Mitglieder einer Energiegenossenschaft, sondern alle Mitglieder der Dachgenossenschaft Elektroautos gemeinsam einkaufen, können bessere Konditionen erzielt werden. Der Betrieb der Fahrzeuge und die Abstimmung mit den Mitgliedern bleiben aber bei den Genossenschaften vor Ort. „Wir bieten einen Baukasten an, der je nach Bedarf genutzt werden kann“, so Klaus Grieger.

Gemeinsames Serviceangebot

Das Serviceangebot der Vianova umfasst neben dem gemeinsamen Kauf von Fahrzeugen auch den Bau von Ladesäulen und praxiserprobte Tarifmodelle. Es gibt eine selbstentwickelte Buchungs-App, deren umfangreicher Service von der digitale Abrechnung bis hin zum Hotline-Support und Videos für die Nutzerinnen und Nutzer reicht. Hinzu kommen auch Full Services, welche die Projektierung, die Entwicklung von Geschäftsmodellen bis hin zu allen Prozessen rund um die Nutzung der Fahrzeuge abdecken.

Das gemeinsame Serviceangebot der Vianova richtet sich nicht nur an Energiegenossenschaften, sondern auch an Unternehmen, Kommunen, Vereine, Wohnungsbaugenossenschaften oder Wohnprojekte. Hier bietet sich noch viel Potential. Obwohl neben der Zivilgesellschaft auch die Bundespolitik und die kommunale Ebene gleichermaßen bestrebt sind, emissionsfreie Mobilitätskonzepte verstärkt voranzubringen, ist es den Initiatoren wichtig, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu argumentieren. „Es geht nicht um Verzicht, sondern um 0 Prozent Emission, 100 Prozent Fahrspaß und Service“, sagt Klaus Grieger.

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