Zero-Waste-Einkaufen für alle
Die Vermeidung von Verpackungsmüll gehört zu einem nachhaltigen Lebensstil. Immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, in ihrem Alltag insbesondere auf Plastikverpackungen zu verzichten. Auch im bayrischen Eichstätt hat die Nachfrage nach plastikfreien Produkten in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Doch herkömmliche Läden sind auf diesen Trend noch nicht eingegangen.
Einfach so gründen – mit Hilfe Anderer
Eine Initiator:innengruppe aus Eichstätt wollte diese Möglichkeiten schaffen und beschloss, einen Unverpacktladen zu eröffnen. Die Entscheidung fiel hierbei schnell auf die Rechtsform der Genossenschaft. So groß die individuelle Motivation auch ist, in der Gemeinschaft können die Herausforderungen auf mehrere Schultern verteilt werden. Das erleichterte erheblich die Umsetzung:
„Selbstständig einen Unverpacktladen zu betreiben ist nicht unmöglich. Doch um allein ein Geschäft aufzubauen, müssen Gründer neben Geld viel Zeit und Kraft investieren. In der Genossenschaft hingegen wird die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. So können sich auch Menschen engagieren, die berufstätig sind beziehungsweise nicht ihre komplette Freizeit in das Vorhaben investieren möchten“, so die stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Krankenschwester Silke Beck (Profil 5/21)
Weitere Vorteile waren die breitgefächerten Fähigkeiten unter den Genossenschaftsmitgliedern, auf die während der Gründung zurückgegriffen werden konnte, eine professionelle Unterstützung in genossenschaftsspezifischen Fragen durch den Genossenschaftsverband Bayern (GVB) sowie die Vorfinanzierung des Vorhabens durch die Anteile der Mitglieder. Nicht zuletzt erwies sich die Gemeinschaft, die durch die Genossenschaft entstanden ist, als wichtiger Faktor für die Kundengewinnung und -bindung. Die Mitglieder und ihre Netzwerke bildeten sofort einen Kundenstamm und das neue Ladenkonzept „Einfach so“ wurde in Eichstätt schnell akzeptiert.
Nachhaltigkeit beim Konsum und darüber hinaus
Seit 2020 bieten Silke Beck und ihr Team im „Einfach so“ trockengelagerte Produkte wie Müsli und Nudeln, aber auch Sonnenblumenöl, Milch und Eier an. Zudem umfasst das Sortiment Dinge des täglichen Bedarfs wie Haushaltswaren und Kosmetik. Bei allem, was angeboten wird gilt das Konzept: bio, fair gehandelt, regional, saisonal, plastikfrei und unverpackt. Die Idee der Nachhaltigkeit hört also nicht beim ökologischen Aspekt auf, sondern ist untrennbar mit dem sozialen Aspekt verbunden. Die Genossenschaft kurbelt zum einen die lokale Wirtschaft an, zum anderen wird der Gedanke der Müllvermeidung und des nachhaltigen Wirtschaftens so weiterverbreitet und akzeptiert. Generell ist es neben der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Förderung der Mitglieder, erklärtes Ziel der Genossenschaft, die Idee eines nachhaltigen und ökologisch bewussten Konsums zu verbreiten. So engagiert sich die Unverpackt Eichstätt eG zusätzlich in der Bildungsarbeit und besucht beispielsweise regelmäßig Schulen und Kindergärten, um den Kindern frühzeitig ein Bewusstsein für die Themen Umwelt und Müllvermeidung zu vermitteln.
Mehr zur Unverpackt Eichstätt eG erfahren Sie hier.