Die erste Waldgenossenschaft Deutschlands
Die erste Bürgerwaldgenossenschaft Deutschlands kauft “vernachlässigte” Waldstücke, um sie nachhaltig zu bewirtschaften oder zu Naturschutzgebieten zu machen.
Den Wald zur Gemeinschaftssache machen
Aktuell sind in Deutschland 11,4 Mio. Hektar Land mit Wald bedeckt, davon befindet sich knapp die Hälfte in privater Hand, was sich häufig negativ auf den Bestand und die Qualität der Wälder auswirkt. So gibt es die historisch gewachsene Herausforderung von vielen sehr kleinen Flächen, die dadurch entstanden sind, dass der Grundbesitz über Generationen auf immer mehr Erben verteilt wurde. Eine Bewirtschaftung solcher Mini-Wälder ist oft nicht rentabel oder es besteht bei den Eigentümer:innen schlichtweg kein Interesse an der Waldpflege. Üblicherweise ist der nächste der Schritt der Verkauf an einen Holzgroßhändler und damit der Kahlschlag der Waldgebiete oder die angeschlagenen Wälder werden sich selbst überlassen. Doch ohne gezielte Pflege und Renaturierungskonzepte ist eine Regeneration zu unseren Lebenszeiten ausgeschlossen. Die Folgen für das Ökosystem sind bei beiden Varianten verheerend.
Eine Waldgenossenschaft kann hier Abhilfe schaffen: Die Genossenschaft kauft die Waldstücke oder tauscht Waldflächen gegen Genossenschaftsanteile und kümmert sich entweder um eine möglichst naturnahe Bewirtschaftung oder die Renaturierung beziehungsweise den ökologischen Umbau der Gebiete. Durch den Holzerlös arbeitet die Genossenschaft kostendeckend und finanziert damit die Umweltschutz- und Erholungswaldgebiete. Die Entscheidung, was mit einem Gebiet passiert, wird stets gemeinschaftlich getroffen. Der genossenschaftliche Wald ist nicht nur aus ökologischer Sicht wertvoll, gleichzeitig wird den Bürger:innen der Wald als Erholungs- und Rückzugsort zurückgegeben.
„Wir wollen, dass die Bürger mitreden und sich wieder mit ihrem Wald identifizieren.“, so der Vorstandsvorsitzende und Forstdirektor Markus Wolff.
In Zeiten, in denen das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Natur immer größer wird und der Drang wächst, selbst gegen die Zerstörung der Umwelt aktiv zu werden, findet die Waldgenossenschaft Remscheid immer mehr Unterstützer:innen. Sie verfügt mit ihren aktuell ca. 315 Mitgliedern über ein Geschäftskapital von über 1 Mio. Euro und ca. 80 Hektar erworbener Waldfläche – Tendenz steigend!
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