CI One eG

Viele Stärken, starkes Miteinander

Wie kann man gemeinsam die Firma weiterführen? Diese Frage stellten sich drei IT-Spezialisten aus Köln und sind zu einer genossenschaftlichen Lösung gekommen: Das IT-Unternehmen wurde in eine Mitarbeitergenossenschaft umgewandelt. Auch wenn diese Transformation für Außenstehende zunächst ungewöhnlich erscheinen mag, die genossenschaftliche Rechtsform passt optimal zum Mindset und der Arbeitskultur im Unternehmen. Genossenschaft als Unternehmensnachfolge – eine Geschichte, die auch branchenübergreifend inspiriert.

Das Gute miteinander bewahren, die Zukunft gemeinsam gestalten

Als IT-Dienstleister mit besonderer Digitalisierungsexpertise wäre es vermutlich ein Leichtes für die drei Gründer und bisherigen Gesellschafter der CI One gewesen, das Unternehmen an den Höchstbietenden zu verkaufen. Dabei hätten sie allerdings riskiert, den über viele Jahre gewachsenen Unternehmensgeist – geprägt von Selbstbestimmung, Beteiligungsmöglichkeiten und einer Kultur des Miteinanders – zu gefährden. Zudem sollte verhindert werden, dass die rund 160 Mitarbeitenden als reines Humankapital weiterverkauft werden. Gleiches galt für das hart verdiente positive Image. So suchten Andreas Deick, Andreas Melzner und Christoph Möller nach einer Möglichkeit, das Unternehmen und die Geschäftsführung abzutreten, dabei aber die Unternehmenskultur und -werte zu erhalten. Da bei einem Investor stets die Gefahr besteht, dass diese Werte der reinen Gewinnorientierung untergeordnet werden, ergab sich zudem der Anspruch, das zukünftig erwirtschaftete Kapital in die Firma zurückzuführen. Ihre Lösung: Die Umwandlung in eine Genossenschaft.

„In vielen Bereichen können Mitarbeiter bei CI heute ihr Arbeitsumfeld bereits aktiv mitgestalten, wie z.B. im Recruiting, bei Urlaubsregelungen, Weiterbildungen, Gehaltsmodellen und Regelungen zur Slacktime. Rahmenbedingungen dieser Art zu schaffen, auszubauen und damit langfristig eine Kultur des Miteinanders zu etablieren geht am besten mit allen bzw. in einer Gemeinschaft. Die Genossenschaft ist für mich ein optimales Modell dafür.“, so Frank Löber ehemaliger Mitarbeiter und jetzt Geschäftsführer.

 

Die Mitarbeitenden übernehmen das Ruder: Die Umwandlung

Um die bisherige GmbH in die genossenschaftliche Rechtsform zu übertragen, verkauften die drei CI-Gründer nach Gründung der Mitarbeitergenossenschaft 90% der Anteile an die Genossenschaft und schieden gleichzeitig aus der Geschäftsführung aus. Diese übernahm der Vorstand der Genossenschaft. Die Genossenschaft zahlte zunächst den vollen Kaufpreis an die drei Inhaber. Diese wiederum versteuerten den Kaufpreis und gaben den verbleibenden Betrag als Darlehen an die Genossenschaft ab. Durch die Versteuerung entstand eine Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Kapital, welches über das Darlehen wieder an das Unternehmen floss. Die Genossenschaft nahm somit jeweils einen Kredit bei den CI-Gründern und bei der Bank auf, die mithilfe der zukünftigen Gewinnüberschüsse getilgt werden können. Auch wenn für die Transformation einige zum Teil komplexe Schritte notwendig waren, sieht Vorstandsvorsitzender Björn Wettengl, in dieser Rechtsform viele Vorteile. Sie fördere Beteiligung, Demokratie und Transparenz, mache aus Arbeitnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer und sei dabei stabil und risikoarm für das einzelne Mitglied. Zusätzlich wirke sich der Erhalt der Unternehmenskultur und -werte bereits jetzt schon positiv auf die Entwicklung des Unternehmens aus.

[Die] CI One soll nicht ein zahnloser Tiger werden, der nur als Hülle für die Kaufabwicklung der Firmenanteile dient. Und nicht zuletzt gewinnt eine attraktive CI One leichter neue Mitglieder und regt die bestehen Mitglieder zu aktiver Mitarbeit an.“, so Wettengls Überzeugung.

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