KOMM.1059 Kommunbrauerei Burgkunstadt eG

Bildnachweis: Kommunbrauerei Burgkunstadt e.G, bearbeitet von genossenschaften.de

Gemeinsam Brauereigeschichte schreiben

Die Aufzeichnungen über die Burgkunstädter Braukunst reichen bis ins frühe Mittelalter zurück. Kein Wunder also, dass das Bierbrauen für viele Einheimische mehr als eine Tradition ist. Es ist „Teil unserer DNA”, wie es Vorstand Stephan Herold ausdrückt. Unter diesen Voraussetzungen leuchtet es ein, dass es für fünf Burgkunstädter Bierliebhaber nicht mehr länger hinnehmbar war, dass dieser Tage kaum etwas von der reichen Geschichte des Ortes übrig blieb. Also gründeten sie eine Genossenschaft mit dem Ziel, gemeinsam die Biertradition in Burgkunstadt vor dem Aussterben zu retten.

Tradition und Ort wiederbeleben

Noch in den 60er-Jahren gab es sieben Gaststätten im Ort, die ihr eigenes Bier brauten. Zum Großteil geschah dies im ehemaligen Kommunbrauhaus, einem Gebäude von historischem Wert, das ohne das Eingreifen der KOMM.1059 wohl weiter verfallen wäre. Die Genossenschaft legt also nicht nur auf die Erfüllung ihrer Hauptaufgabe – dem Brauereibetrieb – wert. Die Gründer treibt zudem an, die geschichtsträchtigen leerstehenden Gebäude in ihrer Heimat zu renovieren und wieder zu nutzen. Und zwar nicht nur unmittelbar zum Bierbrauen und Verkaufen, sondern auch, um die Lebensqualität im Ort nachhaltig zu verbessern.
 

„Die KOMM.1059 möchte in erster Linie diese Kommunbrau-Tradition in Burgkunstadt wieder aufleben lassen und dadurch einen aktiven Beitrag leisten, das öffentliche Leben in der oberfränkischen Kleinstadt zu fördern“, fasst Vorstand Herold zusammen.

 
Beispielsweise gibt es einmal in der Woche einen Rampenverkauf. Dieser habe sich bei den Burgkunstädtern schnell zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Zudem möchte die KOMM.1059 die Tradition des Brauereigasthauses wiederbeleben. Auch für die Gastwirtinnen- und wirte ist die neue Brauerei eine Bereicherung: Sie können wieder lokale und einzigartige Bier anbieten

Dank Genossenschaft bald wieder als Bierstadt bekannt?

Als die Gründung der KOMM.1059 konkrete Züge annahm, kristallisierte sich für die fünf Freunde schnell die genossenschaftliche Rechtsform als beste Option heraus. Zum einen konnten sie sich von Beginn an mit den genossenschaftlichen Werten identifizieren, denn nach eigener Aussage habe für sie nie der Gewinn im Vordergrund gestanden, sondern das gemeinschaftliche Brauerlebnis und die Traditionspflege. Zum anderen hätte es die Brauerei ohne die Anlagen der Mitglieder und auch die Expertise des oder der ein oder anderen – besonders auch in Bereichen jenseits der Braukunst – vermutlich nicht über das Ideenstadium hinausgeschafft. Das war den Gründern von Anfang an klar, wie Herold erläutert:
 

„Die Idee einer losen Interessengemeinschaft oder einer Vereinsgründung haben wir schnell verworfen, weil wir auf die Beteiligung der Mitglieder angewiesen sind. Und die ist bei einer Genossenschaft nun mal am stärksten ausgeprägt.“

 
Ob Startkapital für die Brauanlage, Hilfe bei der Wartung von Kühltechnik oder beim Etikettenkleben, die Einsatzbereitschaft und das Know-how der Mitglieder begeistert die Gründer immer wieder aufs Neue. Aber natürlich wissen auch die Mitglieder welchen Gewinn die Genossenschaft für sie bringt:
 

„Die Mitglieder profitieren vor allem durch den Genuss der vielfältigen Biersorten und haben Anteil am Erfolg der KOMM.1059. Zudem werden wir die Teilnahme an der Gemeinschaft fördern, durch aktives Mitgestalten oder Einbringen von Ideen und damit helfen, die Brautradition insbesondere in Oberfranken weiter auszubauen“, so Herold.

 
Damit trifft die KOMM.1059 bei den Menschen in der Region direkt ins Schwarze: Nach nur zwei Jahren kann die Genossenschaft bereits knapp 150 Mitglieder, eine beachtliche Produktpalette und nicht zuletzt ein stetig wachsendes Gastronomie- und Kulturangebot in Burgkunstadt vorweisen.

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