
Bildnachweis: Tante Enso, bearbeitet von genossenschaften.de
In vielen ländlichen Regionen Deutschlands ist die Nahversorgung nicht mehr gesichert. Eingeschränkte Öffnungszeiten erfordern zudem ein hohes Maß an Flexibilität und vorausschauender Planung bei der Kundschaft. Diesem Problem wollten die Gründer von Tante Enso etwas entgegensetzen. Sie entwickelten ein neues Supermarkt-Modell: Stationäre Supermärkte auf dem Land, die 24/7 alle Waren des täglichen Bedarfs anbieten. Um die Herausforderung zu meistern, trotz vergleichsweise geringer Kundenzahl ein attraktives Sortiment anzubieten und dabei wirtschaftlich zu bleiben, braucht es das Engagement der Menschen vor Ort. Diese Möglichkeit bietet die myEnso Teilhaber eG.
Der zeitgemäße Tante-Emma-Laden
Die myEnso Teilhaber eG ist die genossenschaftliche Basis hinter dem innovativen Supermarktkonzept Tante Enso. Bevor eine Tante Enso-Filiale in einem Ort eröffnet, müssen – abhängig von den lokalen Gegebenheiten – zunächst mehrere hundert Menschen jeweils einen Anteil à 100 Euro an der myEnso Teilhaber eG erwerben. Erst wenn dieses Mindestquorum erreicht ist, kommt Tante Enso in die Gemeinde. Die Genossenschaft mietet dann eine bestehende Immobilie oder eröffnet den Laden in einem Gebäude, das von einem oder einer Investor:in oder der Kommune bereitgestellt wird.
Mit ihrem Warenagebot bieten die Tante Enso-Läden eine umfassende Auswahl, die zum Teil erstmals, zum Teil wieder, eine vollständige Nahversorgung ermöglicht und bestehende Versorgungslücken nachhaltig schließen kann.
„Eine langfristige Ausrichtung an den Interessen der Menschen funktioniert nur, wenn die Menschen auch einen echten Einfluss auf Tante Enso haben. Daher haben wir eine genossenschaftliche Beteiligungsform als die für uns fairste Möglichkeit der Beteiligung gewählt“, erklärt die Genossenschaft auf ihrer Website.
Der Laden ist rund um die Uhr geöffnet und wird täglich für etwa vier Stunden von Personal betreut. Während dieser betreuten Zeiten funktioniert Tante Enso wie jeder andere Supermarkt. Außerhalb dieser herkömmlichen Öffnungszeiten können sich Mitglieder mit einer personalisierten Tante Enso-Karte Zutritt verschaffen.
Die Nahversorgung in die eigenen Hände nehmen
Die Genossenschaft ermöglicht es Verbraucher:innen nicht nur Einfluss auf die Standortwahl zu nehmen. Sie haben auch aktiv Einfluss auf Sortiment und Unternehmensentwicklung. Diesen können sie zum Beispiel durch Abstimmungen bei der Generalversammlung geltend machen oder durch Vorschläge für neue Produkte und Kooperationen – entweder durch die regelmäßigen Umfragen oder auf eigene Initiative.
„Wir haben die myEnso Teilhaber eG gegründet – geboren aus der Idee, dass unseren Kunden und Kundinnen Tante Enso mitgehören soll. […] Gemeinsam mit anderen hast du die Möglichkeit, die Tante Enso-Idee zu fördern und jedes Jahr die Einkaufsvorteile mitzugestalten“, so die Genossenschaft auf ihrer Website.
Tante Enso setzt auf Regionalität und integriert gerne lokale Erzeugende im Sortiment, ausgewiesen als „Lokaler Held“. Diese werden von den Teilhaber:innen benannt und gewünscht, in der sogenannten Co-Creation. Die Genossenschaft fördert zudem insbesondere junge Food-Unternehmen und bringt deren Produkte in die Regale.
Eine Mitgliedschaft bringt auch finanzielle Vorteile mit sich. Für jeden Anteil gibt es jährlich fünf Euro Guthaben (fünf Prozent Einkaufsrendite). Zusätzlich erhalten Mitglieder bis zu vier Prozent Cashback auf Einkäufe.
Mehr zur myEnso Teilhaber eG erfahren Sie hier.