Klinik-Kompetenz-Bayern eG

Bildnachweis: Klinik-Kompetenz-Bayern eG bearbeitet von genossenschaften.de

Die Krankenhausgenossenschaft

Seit Jahren stehen die Krankenhäuser in Deutschland unter wirtschaftlichem Druck. Vor allem kommunale Einrichtungen sind von Schließungen bedroht. Die Politik arbeitet derzeit zwar an einer Lösung. Doch es gibt auch genossenschaftliche Ansätze, um die Situation des eigenen Krankenhauses selbst zu verbessern.

Kompetent kooperieren für die Versorgungssicherheit

Die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Davon sind vor allem kommunale Trägerschaften betroffen, während sich der Anteil ihrer privatwirtschaftlich betriebenen Pendants sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt hat. Sie machen mittlerweile rund 40 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland aus.

„Dieser Entwicklung wollen wir mit unserer Genossenschaft etwas entgegensetzen“, sagt Prof. Dr. Alexander Schraml, Mitinitiator und Gründungsvorstand der Klinik-Kompetenz-Bayern eG. „Wir wollen, dass die Kommunen ihre eigenen Kliniken behalten und die Gesundheitsversorgung in den Regionen nicht zum Spielball privater Profitinteressen wird“, so Schraml weiter.

 

Die Gründung der Klinik-Kompetenz Bayern eG (KKB) liegt mittlerweile zwölf Jahre zurück. Damals taten sich zehn kommunale und freigemeinnützige Krankenhäuser aus dem nordbayerischen Raum zusammen, um durch Kooperation mehr Synergien zu schaffen und sich so im Wettbewerb und gegenüber der Politik besser positionieren zu können. Dieser Zusammenschluss hat bis heute sogar noch an Bedeutung gewonnen. Insbesondere die damals wie heute zentrale Absicht die kommunale Trägerschaft zu bewahren, hat an gesellschaftlicher und politischer Bedeutung weiter gewonnen. Denn es ist ein konkretes Ziel der Genossenschaft die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Gesundheitsversorgung weiterhin als eine Aufgabe der Daseinsvorsorge wahrgenommen werden kann.

Vorteile für Mitglieder und Region

Die „geretteten“ Krankenhäuser sind aber nicht nur relevant für die Gesundheitsversorgung in den Regionen, sondern schaffen auch Arbeitsplätze. Rund 41.500 Menschen sind in dem Verbund beschäftigt, etwa 2.800 junge Menschen befinden sich in der Ausbildung. Die Mitgliedskrankenhäuser profitieren unmittelbar, indem die Genossenschaft zum einen eine Plattform für den Erfahrungs- und Wissensaustausch wie z.B. Weiterbildungen von Fachkräften bietet. Zum andern bringt die KKB ganz praktische Vorteile, indem sie ihre Mitglieder zum Teil eines Einkaufsverbunds macht und ihnen die Option eröffnet, Rahmenvertragspartnerschaften für Produkte oder Dienstleistungen einzugehen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Funktion der Genossenschaft als Sprachrohr für die Gesamtheit ihrer Mitglieder gegenüber der Politik. Insbesondere in Zeiten von anstehenden Reformen des Gesundheitssystems arbeitet die KKB konstant daran, den Schwierigkeiten und Bedürfnissen der kommunalen Krankenhäuser bei Gesetzesänderungen Gehör zu verschaffen und so eine Verbesserung für ihre Mitglieder sowie die Versorgungssicherheit für die Menschen in Nordbayern zu erreichen. Eine wichtige Stellschraube, um diesen Zielen gerecht zu werden, sei aktuell die Ausgestaltung der Leistungskriterien für Krankenhäuser, die bislang im politischen Prozess noch nicht festgelegt wurden. Denn diese Kriterien bergen die Gefahr, die Krankenhausplanung der Länder auszuhöhlen, erklärt Schraml. Damit hat die Genossenschaft in nächster Zeit eine weitere konkrete Aufgabe, die zur Existenzsicherung ihrer Mitglieder beiträgt.

Mehr zur Klinik-Kompetenz Bayern eG erfahren Sie hier.