Ein Traditionshandwerk mit Zukunft
Winzergenossenschaften gehören zu den ältesten genossenschaftlich organisierten Unternehmen. Früh erkannten Pioniere dieses Berufsstandes die Vorteile eines Zusammenschlusses: größere Rebflächen, höhere Budgets für Investitionen und qualifiziertes Personal, sowie verpflichtende hohe Qualitätsstandards – ein Erfolgsmodell bis heute. Winzergenossenschaften pflegen aber nicht nur die Tradition, sondern stehen auch für Innovation. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist die Oberkircher Winzer eG. Fest verwurzelt in ihrer Tradition, ebnet die Genossenschaft den Weg für die notwendigen Schritte in Richtung einer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit.
Gemeinsam verbesserte Produktion und Qualität ermöglichen
Vor mehr als 70 Jahren schlossen sich im badischen Weinbaugebiet um Oberkirch 21 Winzerfamilien zusammen, um eine genossenschaftlich organisierte Erzeugergemeinschaft zu gründen. Mittlerweile gehören zur Oberkircher Winzer eG über 300 Winzerfamilien mit einer Gesamtrebfläche von rund 485 Hektar und einer Ernte von durchschnittlich 5.000 Tonnen Trauben pro Jahr, aus denen ca. 3,7 Mio. Liter Wein erzeugt werden. Diese Entwicklung hängt untrennbar mit dem Genossenschaftsmodell zusammen: Die größeren Rebflächen ermöglichen eine bessere Selektion der Trauben, sodass die Qualität der verwendeten Früchte steigt. Die höheren gemeinsamen Budgets können für Maschinen und Immobilien genutzt werden, die Produktions- und Vertriebsprozesse für alle Mitglieder optimieren. Zudem kann qualifiziertes Fachpersonal engagiert werden für Tätigkeiten, die über den Weinanbau hinaus gehen wie Spezialist:innen für Marketing oder für das Keltern und Reifen der Weine.
„Die rund [300] Winzerfamilien aus der Region verlassen sich bei der Vermarktung ihrer qualitativ hochwertigen Trauben auf uns. Dabei steht für die Genossenschaft nicht der schnelle Gewinn, sondern die langfristige und verlässliche Auszahlungsleistung an die Mitglieder im Fokus. Kontinuierliche Investitionen in die Zukunft der Genossenschaft im Sinne der Winzerinnen und Winzer werden getätigt. Ziel ist dabei immer, die Arbeit im Weinberg zu unterstützen und eine bestmögliche Vermarktung zu erreichen“, so der erklärte Anspruch der Oberkircher Winzer eG.
Umweltschonend, sozial verträglich, wirtschaftlich
Als Unternehmen mit langer Familientradition ist der Anspruch der Mitglieder an ihre Genossenschaft aber nicht nur, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt werden. Für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung dürfen aktuelles Wachstum und Profite die Existenz zukünftiger Generationen nicht gefährden.
„Nachhaltig ist eine Entwicklung nur, wenn diese dauerhaft ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig ist. Wir als Oberkircher Winzer sehen uns verpflichtet, nach diesen Prinzipien zeitgerechten und nachhaltigen Weinbau zu betreiben“, betont die Genossenschaft auf ihrer Website.
Diese Leitplanken spiegeln sich vor allem im umweltschonenden Anbau wider. Die Winzer der Region gelten als Pioniere in Sachen Biodiversität. Seit Jahrzehnten setzen sie auf die Bewirtschaftungsform mit Querterrassen. Deren Dauerbegrünung verhindert das Auswaschen von Nitraten. Die Terrassenböschungen bieten Tieren und wilden Pflanzen einen Lebensraum und auf den Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln wird verzichtet. Weiteres Ziel der Genossenschaft ist, die gesamte Produktionskette so ressourcenschonend wie möglich zu halten. So kommt beispielsweise ein Drittel des Stroms für die Weinerzeugung von betriebseigenen Photovoltaik-Anlagen. Eine weitere Besonderheit: Als einer der wenigen Weinerzeuger Deutschlands nutzt die Oberkircher Winzer eG umweltschonende Mehrwegflaschen. Zudem sieht sich die Genossenschaft nicht nur auf unternehmerischer Ebene mit ihrer Region stark verbunden. Mit verschiedenen sozialen Projekten unterstützt sie beispielsweise Schulen oder fördert den lokalen Fußballverein Karlsruher SC.
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