Sofy eG

Deutschlands erste Saunagenossenschaft

Wie viele Orte auf dem Land war auch das bayrische Freyung einst vom Ortskernsterben betroffen. Doch die Menschen im Ort wollten sich schon länger nicht mehr damit abfinden. Motiviert vom ersten erfolgreichen Gemeinschaftsprojekt – der Wiederbelebung des örtlichen Brauhauses mit einer Genossenschaft – wollten drei Freyunger das Freizeit- und Wellnessangebot für Einheimische und Tourist:innen in der Region weiter bereichern. Ein Austausch mit dem Bürgermeister ergab: Gute Idee, aber die Kommune ist zu knapp bei Kasse. Also nahmen die passionierten Saunagänger die Sache selbst in die Hand und gründeten die SAUNAOASE FreYung eG – kurz „Sofy“.

Regionale Investition

Seit Gründung der Genossenschaft Ende 2021 hat sich einiges getan. Die Gründungsinitiative ist mit ihrer Idee auf großen Anklang gestoßen, sodass sie in kurzer Zeit bereits 124 Mitglieder gewinnen konnten. Mit den Genossenschaftsanteilen zu je 1.000 € wurde das ehemalige Umkleidehaus des örtlichen Freibades erfolgreich zur Sauna-Oase „Sofy“ umgebaut. Die Sauna konnte im März 2025 eröffnen.

Das Genossenschaftsmodell ermöglicht es den Menschen, aktiv zur Realisierung des Projekts beizutragen und damit in die lokale Infrastruktur zu investieren. Von dem attraktiven Freizeitangebot profitieren alle, die nun keine weiten Strecken mehr auf sich nehmen müssen, um Entspannung in der Sauna zu finden. Das erweiterte Freizeitangebot stärkt aber auch den Tourismusstandort. Ganzjahres- und wetterunabhängige Angebote spielen bei der Gewinnung und Bindung von Urlaubsgästen eine immer größere Rolle. Dies ist auch der Politik bewusst. Auch wenn die finanziellen Möglichkeiten eingeschränkt sind, unterstützt die Stadt Freyung die Genossenschaft, wo sie kann: Die Stadt hat selbst 70 Anteile gezeichnet und plant zudem den Bau eines Naturbads direkt vor Sauna. Auf diese Weise sollen sich privates Engagement und öffentliches Angebot ergänzen.

Nachhaltigkeit immer im Blick

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist bei der Sofy Teil des Konzepts. Die Saunalandschaft ist beispielsweise an das örtliche Nahwärmenetz angeschlossen. Auch die Gebäudetechnik ist auf dem neusten Stand. Die Be- und Entlüftung funktioniert über eine zentrale Lüftungsanlage mit mindestens 80 % Wärmerückgewinnung. Und in der finnischen Sauna wurde eine Bodenkühlung verbaut, mit deren Hilfe die Wärme aus dem Boden wieder dem Heizkreislauf zugeführt und damit weiter genutzt werden kann. Außerdem hat die Genossenschaft auf dem Saunadach eine Photovoltaikanlage installiert, die einen großen Teil des Strombedarfs abdeckt.

Nachhaltigkeit bezieht sich bei der Sofy nicht nur auf die Umwelt. Die Genossenschaft hat im Vorfeld ein externes Gutachten erstellen lassen, um sicher zu gehen, dass Konzept und Umsetzungspläne funktionieren und man nicht „ins Blaue plant“, so Peter Sammer, Vorstandsvorsitzender der Sofy. Die Mitglieder können also sicher sein, dass mit ihren Investitionen wirtschaftlich nachhaltig und sicher umgegangen wird. Spekulationen sind nicht Teil des Geschäftsmodells, sondern die Vorteile für die Mitglieder und die ganze Region. Von dieser Idee ließen sich viele Menschen in Freyung überzeugen, erklärt Sammer. Die nächsten Investitionen sind daher schon in Planung: Event-Sauna, Sonnenterasse, Solepool, Außenduschen und Saunagarten, sollen das Saunaerlebnis zeitnah komplettieren.

Mehr zur SAUNAOASE FreYung eG erfahren Sie hier.