ViveBerlin eG

Bildnachweis: ViveBerlin eG, bearbeitet von genossenschaften.de

Die Genossenschaft für Stadtführer:innen in der Hauptstadt

Berlin ist seit Jahren ein Tourist:innenmagnet und die Branche ein wichtiges finanzielles Standbein für viele Menschen, die in der Hauptstadt arbeiten. In diese Kategorie fallen auch zahlreiche Stadtführer:innen – ein Job, in dem viele freiberuflich unterwegs sind. Mit dem wachsenden Angebot an Stadtführungen kristallisierten sich die Nachteile des Freelancens auf einem umkämpften Markt immer deutlicher heraus. Insbesondere dabei, überhaupt wahrgenommen zu werden, hatten Freelance-Tourguides gegenüber der Konkurrenz häufig das Nachsehen. Um die Nachteile des der Einzelkämpfer:innentums zu überwinden, schlossen sich im Jahr 2009 eine Hand voll Freelancer zur ersten Stadtführer:innengenossenschaft Berlins zusammen.

Gemeinsam mehr Sichtbarkeit und ein breiteres Angebot schaffen

Seit ihrer Gründung vor 15 Jahren konnte sich die ViveBerlin eG auf dem Berliner Tourismusmarkt trotzt der harten Konkurrenz etablieren. Hierbei ist bis heute die Sichtbarkeit bei den (potenziellen) Kund:innen das wesentliche Kooperationsmotiv. Die Genossenschaft bietet eine Marketingplattform für ihre Mitglieder, über die Tourenangebote in diversen Sprachen präsentiert werden. Der gemeinsame Auftritt fällt durch das breite Angebotsspektrum auf und bietet die Möglichkeit, die individuelle Expertise und Persönlichkeit der Mitglieder vorzustellen. Generell ist dieses große Portfolio an Sprachen und Inhalten ein wichtiger Vorteil in einer Branche, die sich ständig wandelt. Beispielsweise hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder die Zielgruppe geändert, angefangen beim Herkunftsland bis hin zu den Themenschwerpunkten, die nachgefragt werden.

„Wenn man als Stadtführer den gleichen Landes- oder kulturellen Hintergrund hat, dann versteht man einfach viel besser die gestellten Fragen. Es geht beim Umgang mit ausländischen Gästen um viel mehr als nur um Sprachkenntnisse“, so Kai Lehmann, Vorstand und Gründungsmitglied von ViveBerlin.

Persönliches Erlebnis der Kund:innen im Fokus

Eine authentische Stadtführung ist außerdem ein wichtiger Teil des Erfolges von ViveBerlin. Dies geht über die gewöhnlichen Faktoren, nach denen sich Kund:innen für eine Führung entscheiden, hinaus. Denn zusätzlich zur Sprache und dem kulturellen Background ihrer Mitglieder, geht es auch besonders um ihren individuellen Charakter. Jeder Tourguide, der bei der Genossenschaft mitmachen möchte, muss mindestens zehn Jahre in Berlin gelebt haben. Die Idee dahinter: Die Inhalte und Geschichten auf einer Tour sollen authentisch aus der Perspektive einer oder eines Einheimischen erzählt werden. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist für Lehmann etwas Besonderes:

„Menschen erinnern sich viel länger an persönlich gestaltete Geschichten als an simple inhaltliche Vorträge über Sehenswürdigkeiten. Unsere Gäste nehmen deshalb einen viel tiefergehenden Eindruck über unsere Stadt mit nach Hause.“


Für das persönliche Erlebnis wird zudem auch die Interaktion mit den Tourteilnehmenden gesucht. Im Vorfeld bereiten sich die Guides deshalb auch auf die Gruppe vor, um besser auf Wünsche und Fragen eingehen zu können. Dieser Fokus auf die Kund:innen und die authentische Verwurzelung in der Stadt und Materie zahlen sich aus: die Ratings zu den Touren fallen durchweg positiv aus. Die Anerkennung der hohen Qualität des Angebots ist wichtig für die Existenzsicherung der Mitglieder. Denn gerade die international agierende Konkurrenz setzt bei Stadtführungen mittlerweile häufig auf ein Taschengeldprinzip. Hierbei sind die Touren grundsätzlich kostenlos und die Teilnehmenden werden bei der Verabschiedung nach Spenden gefragt. Im Gegensatz dazu verfolgt ViveBerlin einen nachhaltigeren Ansatz, wie Lehmann erklärt:

„Wir sind hingegen eine lokal verankerte Firma, die nicht in andere Länder expandieren wird. Wir versuchen, über unseren Insidervorteil bei den Touristen zu punkten.“


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